Steinernes Meer

Nach dem sich die Sonne am Samstag doch noch zeigte und ich meinen neuen, kleinen Wanderrucksack ausprobieren wollte, zog es mich endlich mal wieder zu den Feuersteinfeldern bei Mukran.

Ich wählte die Route ab Lietzow, da sie länger ist und ich sie schöner finde.
Etwas Weg sparte ich mir allerdings und parkte diesmal nicht auf dem großen (kostenlosen) Parkplatz am Ortseingang, sondern fuhr bis zum Bahnübergang am Start des Wanderweges.
Hier ging es hinein in den Wald und damit auch hinein in das Mückenparadies. Die Biester schwirrten sofort um mich herum und ich wurde sie auch nicht mehr los. „AntiBrumm“ sei Dank, kam ich mit nur wenigen Stichen davon. (Keine Werbung, aber ich mag das Zeug)

Die Wege sind sehr gut ausgeschildert und gut begehbar.
Es gibt die nördliche (rot) und die südliche (blau) Route. Die Nördliche ist etwas breiter (zuletzt September 2015 gesehen) und geht durch den Wald. Die Südliche ist schmaler, etwas steiler und führt an der Bahnlinie entlang. Dafür hat man hier immer wieder einen schönen Blick über den Bodden.

Alternativ kann man das Auto in Mukran auf dem (kostenpflichtigen) Parkplatz abstellen und hat dann einen kürzeren (2km) und leichteren Fußmarsch vor sich (grüne Route).

Da ich alle Routen kenne, wollte ich diesmal die „Mittlere“ ausprobieren, die ich auf der Karte gesehen hatte. Also schlug ich mich nach einem langen Blick über den Bodden auf dem Trampelpfad noch tiefer in den Wald hinein.
Anfangs konnte ich dem Pfad noch gut folgen, doch die Natur gewann irgendwann die Überhand und man konnte nur noch ahnen, wo der Weg vor langer Zeit mal war.
Da ich nicht die ganzen Strecke zurück laufen wollte, schlug ich mich durch bzw. über Sträucher und Brennesseln, immer begleitet von Mücken. Schließlich erreichte ich einen Abzweig zwischen Nord- und Südroute und freute mich über einen erkennbaren Weg. Der restliche Fußmarsch wurde nur von den Blutsaugern erschwert und mit dem Boddenblick belohnt.

Nach etwa 90 Minuten erreichte ich mein Ziel, das „Steinerne Meer“, die Feuersteinfelder.
Der Anblick verzaubert mich immer wieder. Wenn man in der Mitte steht, sieht man am Boden nur Steine und keine Erde. Da wundert man sich, wie die Pflanzen, die hier wachsen, Halt finden.
Die Felder erstrecken sich über 40 Hektar und sind etwa 2,5 km lang und bis zu 300 m breit. Sturmfluten vor mehr als 3000 Jahren türmten hier die Feuersteine bis zu 4 m hoch auf. Im 19. Jahrhundert wurde die „Schmale Heide“ bepflanzt und auch die Feuersteinfelder wurden von den Pflanzen erobert. Inzwischen werden die Felder frei gehalten, damit man sie bewundern kann.
Wenn man über die Steine läuft, macht das ein ganz eigenes Geräusch, bizarr und spannend.

Steinfans kommen hier natürlich voll auf ihre Kosten. Wer hier ohne Andenken in der Tasche nach Hause geht, tut mir leid. Ich selbst griff auch ein Mal zu und nahm einen gespaltenen Feuerstein mit, der innen glitzerte.

Auf einem der Moosfleckchen machte ich es mir für eine mückenfreie Pause gemütlich, bis mehrere riesige Ameisen auftauchten und ich sie nicht weiter stören wollte.
Für den Rückweg wählte ich diesmal die südliche Route. Die war dann doch wesentlich einfacher zu finden und so war ich bald wieder am Auto.

Link zur Route bei komoot:
www.komoot.de/tour/17868046

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Manu
Manu
6 Jahre her

Na das sind wieder sehr schöne Fotos. Wenn mann den Feuersteinsplitter sieht, weiß man, warum daraus auch Pfeilspitzen gemacht wurden. 🙂
Den kurzen Weg kennen wir noch nicht! 😉

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